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Ergebnisse der Arbeitsgruppen in der Lommatzscher Pflege!

 

Als erstes möchten sich das Deutsche Institut für Stadt und Raum e.V. und der Förderverein für Heimat und Kultur in der Lommatzscher Pflege e.V. ganz herzlich bei allen Beteiligten für das große Engagement in den verschiedenen Arbeitsgruppen bedanken.

Ohne Umwege ging es bei den verschiedenen Arbeitsgruppen gleich um das jeweilige Thema. Hier wurden konzentriert, konstruktiv und mit einer kritischen Auseinandersetzung die wichtigsten Punkte bearbeitet. Dabei dienten die ersten Arbeitsgruppensitzungen zur Erstellung von weiteren Zielen, Projekten und Maßnahmen. Welche Fakten müssen in der weiteren Bearbeitung der LES Strategie bedacht und welche Punkte neu justiert werden?

Die nächsten Termine werden mit hoher Wahrscheinlichkeit im November 2014 stattfinden!

Genauere Details erhalten Sie in den nächsten Tagen.

Ergebnisse - AG Ländliches Leben, Kultur und Gemeinschaft

Als zukünftige Herausforderung in der Arbeitsgruppe Ländliches Leben, Kultur und Gemeinschaft für die Lommatzscher Pflege werden:

- die Ausgestaltung der Angebote für Jugendliche

- ein Nachwuchsmangel in den zahlreichen Vereinen der Lommatzscher Pflege

- eine unzureichende Unterstützung des Ehrenamtes

gesehen.

In der Zielgruppe „Kinder und Jugendliche“, stellt sich die Frage, welche Angebote fehlen oder ausgebaut werden müssen, um sich auf dem Land wohl zu fühlen.

„Man kann die Stadt nicht aufs Land holen, aber vielleicht kann man die Anbindung an die Stadt oder an einzelne Aktivitäten verbessern.“ Als unzureichend wird somit die ÖPNV-Anbindung vor allem in den Ferienzeiten gesehen.

Im Sinne der Nachwuchsarbeit müssen Kinder und Jugendliche frühzeitig für das Ehrenamt und die Arbeit in Vereinen begeistert werden. 

Weitere Inhalte der Arbeitsgruppensitzung waren Themen der Brauchtumspflege, Kleinprojekteförderung und einer Intensivierung der Netzwerkarbeit.

Ergebnisse - AG Daseinsvorsorge

Die Arbeitsgruppe Daseinsvorsorge teilt sich in die Bereiche soziale und technische Infrastruktur.

Besprochen wurden Themen wie beispielsweise: die Entwicklung demografiegerechter Infrastruktur, Anpassung der technischen Infrastruktur und Entwicklung innovativer Versorgungsformen oder auch der Sicherung und Ergänzung der medizinischen Grundversorgung sowie Förderung der Bildungsmöglichkeiten für alle Generationen.

Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe Daseinsvorsorge verständigten sich darauf, die Gestaltung für Kinder- und Jugendfreizeit und ggf. generationsübergreifendes Wohnen in der LES Strategie zu ergänzen.

Die zukünftige Beziehung zwischen Fachförderung in den Bereichen kommunaler Straßenbau, Kita, Schulförderung und Förderung der Sportstätten muss abschließend noch geklärt werden. Fakt ist, dass eine Vorrangreglung der Fachförderung angestrebt wird.  

Ein weiterer Fokus, sollte in der Gestaltung von Dorfplätzen liegen. Diese sind Orte der regionalen  Identität und des Austausches.

Zum Thema leitungsgebundene und gebührenfinanzierte Infrastruktur sollte u. a. aufgrund der verfügbaren Fördermittel aus der LES Förderung für die Region ausgeschlossen werden. Weiterhin wurden für folgende Themen die Erstellung von Studien, Gutachten und Konzepten diskutiert: Ambulante Versorgung mit Lebensmittel, Gemeindeschwester, alternative ÖPNV Angebote zur Ergänzung des Bürgerbusses und Dorfumbau.

Ergebnisse - AG Regionale Identität und zukunftsfähiges Wohnen

Wichtige Themenfelder die in der Arbeitsgruppe Regionale Identität und zukunftsfähiges Wohnen behandelt wurden sind:

- Entwicklung regionaler Identität nach Außen und Innen – Imagebildung

- Sicherung und Weiterentwicklung der Ortsbilder

- Sicherung, Aufwertung und Betonung der bauhistorischen und kulturlandschaftlichen Qualitäten der Lommatzscher Pflege

- Vermittlung von Werten in der Kulturlandschaft

Die großen 3- und 4-Seit-Höfe sind für die regionale Identität der Lommatzscher Pflege von besonderer Bedeutung. Deren Erhalt wird als elementar eingeschätzt. Hier gilt es, weitere Förderinstrumente zu finden.

Die vom Ministerium vorgestellten und vorgeschlagenen Dorfumbaupläne könnten in einigen Ortschaften eine Übersicht über die Problemlagen und angepasste Lösungsvorschläge liefern. Wobei eine zusätzliche Planung nicht dogmatisch über das gesamte Gebiet zu legen ist.

In der Diskussion über die Nutzung von ländlicher Bausubstanz und dem damit verbundenen Leerstand, könnte man mit einer Vermarktungsstrategie oder einem regionalen Gebäudemanagement entgegen wirken. Hierfür ist ein entsprechendes Außenmarketing notwendig. Das Leben auf dem Lande bietet viel Raum zur freien Entfaltung und steht damit im völligen Kontrast zur Stadt, in der Raum nur noch begrenzt zur Verfügung steht.

Die Thematik des Leerstandes oder der Weiterentwicklung der großen Höfe ist aber auch die der Baugenehmigungsplanung, da viele Scheunen schon im Außenbereich liegen.

Für die Lommatzscher Pflege sind neben den ländlichen Gebäuden, auch der Grenzraum zwischen Agrarlandschaft und Ortslage die Streuobstwiesen als Kulturlandschaftselement für die regionale Identität wichtig. In diesem Bereich sollte unbedingt die Bewirtschaftung und die Pflege der Streuobstwiesen sichergestellt werden. Zurzeit sind diese nur noch erhalten, weil diese Flächen durch Rinder- und Schafherden abgeweidet werden. Ein Ansatz in diesem Bereich, könnten beispielsweise Baumpatenschaften sein, ein Angebot zum Erhalt auch von straßenbegleitenden Baumalleen sein.

Über regionale Produkte und regionales Handwerk kann Identität vermittelt und erhalten werden. Die sogenannten Leuchttürme einer Region, wie beispielsweise Kirchen, Kulturhöfe usw. sind für die regionale Identität sehr wichtig und liefern einen großen Beitrag zum „WIR“ Gefühl. In diesem Zusammenhang gilt es diese Multiplikatoren für die zukünftige Entwicklung weiter zu unterstützen.  

Das Fehlen von Mietwohnungen und von kleineren, generationsgerechten Single-Wohnungen ist ein weiteres Thema im Bereich zukunftsfähigen Wohnen. Viele junge Menschen und junge Familien haben gerade in ihrer Familienplanungsphase nicht die finanziellen Möglichkeiten sich selbst Wohneigentum zu schaffen, aber diese möchten gern im ländlichen Raum bleiben. Für diese ist das Angebot recht überschaubar. Ebenso gibt es kein seniorengerechtes Angebot für alleinstehende ältere Menschen.

Ein weiteres Element was wichtig für die regionale Identität ist, sind intakte und gut gestaltete Dorfmittelpunkte und Ortsmitten, diese sind dann meinst multifunktional. In einigen Ortslagen fehlen diese leider.

Ergebnisse - AG Naherholung, Umwelt und Natur

Die Arbeitsgruppe Naherholung, Umwelt und Natur, beschäftigte sich zuerst mit der Frage „Welches Profil die Lommatzscher Pflege besitzt?“.

- Tourismus versus Naherholung.

Eine reine Tourismusregion ist die Lommatzscher Pflege nicht. Durch die Bezeichnung „Tourismus“ hat der Gast eine gewisse Erwartungshaltung, bevor er sich überhaupt in der Lommatzscher Pflege befindet. Unter Umständen kann anschließend das suggerierte Versprechen „Tourismus“ nicht gehalten werden. Die Bezeichnung „Naherholung“ schließt den Tourismus nicht aus, sondern vielmehr mit ein. Die Erwartungshaltung ist angepasst und künftige Gäste werden positiv von dem reichen Kulturgut oder auch den Aktivmöglichkeiten in der Lommatzscher Pflege überrascht sein.

Zurzeit, existieren 57 Radrouten um das Gebiet zu durchstreifen. Hier geht es in Zukunft um den Erhalt der Strecken, der Ausschilderung und dem Marketing um diese bekannter zu machen.

Die meisten Touristen fahren beispielsweise rechtselbisch und wissen nicht, dass der Radweg linkselbisch durchgehend ist. Ein weiterer Grund ist unter anderem die Verlässlichkeit von geöffneten Imbisspunkten und Gasthöfen auf der rechten Elbseite. Hier besteht in der Lommatzscher Pflege Nachholbedarf.

Mit geeigneten Marketingaktivitäten, sollte in Zukunft das Image weiter wachsen und damit einmal mehr ein Ausflugsziel werden. Die Lommatzscher Pflege hat viel zu bieten, sei es Archäologie, Bergbau und viele weitere Themen. Wichtig ist jedoch die Verlässlichkeit von Angeboten.

Eine stärkere Verknüpfung mit der DMO Sächsisches Elbland ist anzustreben.

Im Bereich Umwelt und Natur gilt es weiter zu Sensibilisieren.

Ergebnisse - AG Wirtschaft und Landwirtschaft

Mit den Themen der Unterstützung von Erweiterungen und Förderung von Ansiedlungen kleiner und mittelständischer Unternehmen, der Fachkräftesicherung oder auch der Stärkung regionaler Wertschöpfung bzw. Wirtschaftskreisläufe beschäftigte sich die Arbeitsgruppe Wirtschaft und Landwirtschaft.

Die Unterstützung der regionalen Wirtschaft wird dabei in nichtinvestive- und investive Maßnahmen unterteilt.

Nichtinvestive Maßnamen

In diesem Bereich sind die Vernetzung, Netzwerkarbeit (Projektmanagement, Vermarktung), Sensibilisierung und Weiterbildung von hoher Relevanz.

Regionale Betriebe im Handwerk, der Lebensmittelerzeugung sowie Veredelung sollten durch geeignete Vermarktungsstrukturen unterstützt werden, um die Wertschöpfung in der Region zu erzeugen. Vorhandene Strukturen wie beispielsweise Kulinarium Meissner Land e.V. oder Direktvermarktung in Sachsen e.V. und dessen Erfahrung sollten mit einbezogen werden

Im Bereich der Landwirtschaft ist eine Rückbesinnung auf den Erhalt des lebenswichtigen Bodens durch Maßnahmen wie Erosion- und Hochwasserschutz, Schutz der Bodenfruchtbarkeit und Erhalt und Wiederherstellung von historischen Feldwegen, Baumreihen und anderen Kulturlandschaftselementen wichtig. Gerade die historischen Kulturlandschaftselemente haben für die Identifikation der Bevölkerung mit „ihrer“ Landschaft als Heimat eine große Bedeutung.

Dies kann nur über eine Sensibilisierung der Eigentümer erfolgen. Auch in der Lommatzscher Pflege ist der Boden, das Land, die Fläche der begrenzte Faktor. Das Nachpflanzen von Baumreihen, deren Pflege und Erhalt sowie das Reaktivieren von alten Feldwegen kann nur in Abstimmung mit den Eigentümern und den Landwirten erfolgen. Dabei sind der Erhalt und die Pflege mit zu kalkulieren.

Die energieerzeugenden Betriebe haben in der Lommatzscher Pflege zurzeit keine Lobby. Die Unterstützung bei der Vermarktung (z.B. durch Weiterbildungsangebote) und deren Vernetzung wäre ein zukünftiges Thema.

Investive Maßnahmen

Die Um- und Wiedernutzung von Gebäude für eine wirtschaftliche Nutzung und eine Förderung von Sachanlagevermögen für kleine bis mittelständische Unternehmen ist für die wirtschaftliche Entwicklung wichtig. Die finanzielle Unterstützung sollte sowohl in den Fördersätzen als auch in der Förderhöhe begrenzt werden.

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